Frank Gaudlitz – Casa Mare

Ausstellungsdauer: 19.06.2010 – 12.09.2010


Frank Gaudlitz wurde mit seinem Fotoprojekt „Warten auf Europa“ bekannt, bei dem er auf einer Reise entlang der Donau – vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer – Menschen porträtierte, denen er zufällig begegnet war. Im bewussten Gegensatz dazu bat Gaudlitz für seine neue Serie Casa Mare Menschen im südlichen und mittleren Osteuropa vor die Kamera, um sie in ihren Wohnzimmern und in Festtagskleidung zu fotografieren. Meist wurde für diese Inszenierungen eigens für ihn die „gute Stube“ geöffnet, der Feierlichkeiten vorbehaltene Raum mit seiner oftmals reichen Ornamentik aus Teppichen, Heiligenbildchen, Vorhängen und Familienfotos. Die Kleidung der Porträtierten verrät etwas von deren unterschiedlichen Schönheitsidealen, aber auch von ihrem sozialen Status. Mit seiner Serie macht Gaudlitz verschiedene kulturelle Traditionen sichtbar, die mit der EU-Osterweiterung zu verschwinden drohen. Ziele von Gaudlitz‘ fotografischer Spurensuche, die in der vorliegenden Publikation mit Essays von Matthias Flügge und Karl-Markus Gauß nachgezeichnet wird, waren etwa die Schwäbische Türkei in Südwestungarn, die Vojvodina in Serbien, Siebenbürgen und die Dobrudscha – beide in Rumänien – sowie Bessarabien in der Republik Moldau.

Weitere Informationen: www.frank-gaudlitz.de


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