Steffen Mühle – Zelluloid

Ausstellungsdauer: 10.08.2011 – 14.08.2011


Im Kontext des von der Stadt Potsdam und Kulturland Brandenburg für 2011 ausgerufenen „Jahr des Films“ präsentiert der Kunstraum in enger Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Filmmuseum in der Ausstellung „Zelluloid“ neue Arbeiten des Potsdamer Fotokünstlers Steffen Mühle.

Mühle, der die Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig als Meisterschüler absolviert hat, gilt als einer der innovativsten Vertreter der aktuellen Fotokunst und kann auf zahlreiche Ausstellungen im internationalen Kunstkontext, wie beispielsweise im Rahmen der Rohkunstbau, in der Villa Massimo in Rom oder in Kiew im Museum of Contemporary Art, verweisen.

Mühle überschreitet in seinen äußerst fantasiereichen Arbeiten die Grenzen des Mediums und zerstört die Illusion der realistischen Abbildung in der Fotografie. Er entwickelt sich zunehmend zum Grenzgänger zwischen Fotografie und Malerei. Mit Witz und Spiellust kombiniert er Blümchenmuster mit fotografischen Fundstücken und erschafft so für das Bild neue Existenzweisen. Die oft entstehende vermeintliche Idylle, die ornamentale Dekoration bilden dabei nur die Fassade, die Oberfläche für eine tiefsinnig-ironische Ambivalenz, die es lohnt, ergründet zu werden.

Durch die Kooperation mit dem Filmmuseum erhält Mühle die Möglichkeit, das umfangreiche Fotoarchiv des Museums zu sichten und als Rohstoff für seine künstlerischen Arbeiten zu verwenden. Dies ist vor dem Hintergrund, dass große Teile der fotografischen Sammlung der allgemeinen Öffentlichkeit nicht zugänglich bzw. unbekannt sind, besonders reizvoll.

Mühle interessieren dabei weniger die Fotos der Stars im Rampenlicht, die meistens durch ihre optische Präsenz an der Oberfläche bleiben und keine tiefere Sicht zulassen. Für seine Arbeit stehen jene Aufnahmen im Vordergrund, die Einblicke hinter die Kulissen gewähren und eine Welt hinter der Kamera widerspiegeln, die oft skurril und geheimnisvoll erscheint. Diese Bilder werden von Mühle aufgegriffen und neu erschaffen. Es entstehen Arbeiten, die ihren historischen Ursprung nicht verleugnen und zugleich unerklärlich und rätselhaft sind. So gelingt es, den Betrachter auf eine Reise in die Welt der eigenen Phantasie zu schicken und sich intensiv mit dem ausgestellten Werk auseinanderzusetzen.

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Die Ausstellung wird unterstützt vom Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg, dem Filmmuseum Potsdam und der fabrik Potsdam und findet im Rahmen von „Kulturland Brandenburg 2011 – LICHT | SPIEL | HAUS – moderne in film. kunst. baukultur” statt. Kulturland Brandenburg 2011 wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie das Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg. Mit freundlicher Unterstützung der brandenburgischen Sparkassen gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung.
Weitere Informationen: www.steffen-mühle.de


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