Ausstellungsdauer: 29.04.2012 – 27.05.2012
Diese Ausstellung findet anläßlich des 20. Jahrestages des Diakonischen Werkes Potsdam e.V. statt. Sie spürt dem Rätsel der Welt nach. Sie tut dies, indem sie nach ihrer komplexen Struktur fragt und die Einzigartigkeit und Vielfalt ihrer Elemente feiert.
Die Künstler sind Menschen mit Behinderungen oder psychischen Störungen, die uns hier dazu auffordern, unübliche Perspektiven einzunehmen. Die starke Präsenz ihrer (65)Arbeiten bündelt unsere Konzentration auf neue, unerwartete Weise. Dabei überschreitet die künstlerische Identitätssuche der 42 ausstellenden Künstler spielend Genres, Stile und Themen. Sonst übliche kunsthistorische Kategorien und Sortierungen finden in diesen Werken keine Entsprechung und bieten dem Betrachter keine akademischen Wahrnehmungskriterien. Die künstlerische Kommunikation findet in einer selbst gefundenen Sprache statt. Thema der Ausstellung ist auch dieser sensible, selbstbestimmte Prozess der persönlichen Spachfindung. Allen Werken gemeinsam ist die beeindruckende Stringenz der künstlerischen Strategien und der selbstverständliche Umgang mit den gewählten Medien.
Diese leise Ahnen von Beziehung ist eines der zentralen, künstlerischen Themen. Das Fühlen der nicht offensichtlichen Dinge, die sich oftmals im Raum dazwischen positionieren und als essentielle Brückenverbindungen funktionieren. Bewußt sind deshalb Werke miteinander in Kontakt gebracht, die spontan zunächst keine Gemeinsamkeit kommunizieren.
Im Mittelpunkt der Werke steht immer wieder der Mensch (mensch), gezeigt in Momentaufnahmen des Lebens, in seinem Beziehungsgeflecht zur Welt und seiner oftmals widersprüchlichen Sehnsucht nach Identität, zentrale Themen der Naturerfahrung mit Empfindungen zwischen Bedrohung und Symbiose (du stille pflanze), seine Verortung in Landschaft, seine Frage nach Perspektive, Dimension und Körperlichkeit, (du berg) nach Behausung und Architektur der Heimat (wo ist dein haus).
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Die Ausstellung wurde gefördert durch das Diakonische Werk Potsdam e. V., Aktion Mensch, die Waschhaus gGmbH. Sie konnte stattfinden mit der freundlichen Unterstützung der folgenden diakonischen Einrichtungen:
Diakoniewerk Eingliederungshilfe Simeon
Gemeinnützige Stephanus Gesellschaft mbH, Wohnanlage Dachsbau
Hoffnungsthaler Werkstätten GmbH Biesenthal
Hoffnungsthaler Stiftung, Kreative Werkstatt Lobetal
I-Punkt, Gemeindepsychiatrische Kontakt- und Beratungsstelle
Neukirchener Erziehungsverein / Wohnheim für Autisten
Oberlinschule Potsdam in Kooperation mit der Kunstschule Potsdam
Stephanus Werkstätten Berlin GmbH, Werkstatt Ulmenhof / Wilhelminenhof
Theodor-Fliedner-Stiftung Brandenburg GmbH, Haus am Babelsberger Park
Weitere Informationen: www.diakonie-potsdam.de
◄ vorherige Ausstellung • nächste Ausstellung ►
zum Archiv 2012