Well, what’s the matter with you, Mr. Walker?

Martin Groß
Phillip Langer

Ausstellungseröffnung: Samstag, 30. November 2019, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 30. November 2019 – 05. Januar 2020

Phonoschrank, Noise art


Martin Groß, Poisoned Pigeons, 2019, Ölkreide auf Papier, 242 x 196 cm, Foto: dotgain.info

Das Schaffen von Martin Groß umfasst Zeichnungen, Textarbeiten und Installationen. Hat der Künstler sich in der Vergangenheit viel mit Strukturen und Räumen in der Zeichnung auseinander gesetzt, rücken jetzt für ihn Beobachtungen, Eindrücke, Figuren und Texte aus Kultur und Alltag mehr und mehr in den Vordergrund. Er selbst bezeichnet seine Arbeiten als „Landschaften“, wobei klar sein muss, dass nicht Naturstudien gemeint sind, sondern Informationslandschaften und soziale Räume. Diese bilden für ihn Systeme, um Informationen in Bilder zu übersetzen.
Persönliche Momentaufnahmen, Zitate, Transkripte und Samplings dienen als Grundlage, um Zeichnungen zu entwickeln, oder Wände und LED Boards damit zu bespielen und so einen eigenen Sinnzusammenhang herzustellen. In den Zeichnungen vermischen sich diese mit einer charakteristischen Formensprache, welche das Auge des/der Betrachters/Betrachterin herausfordert. Die Formen weisen eine digitale Komponente auf und scheinen doch in impressionistischer Manier aufs Blatt gesetzt.
Text von Rebecca Herlemann


Phillip Langer, slag line 2019, gips auf leinen und schellack, 130×170cm

Phillip Langers neuere Arbeiten sind zwiespältig: Einerseits öffnen sie sich auf ein Außerhalb, ein neben sich, sind – in der Sprache neuerer Kunsttheorie – entgrenzt. Andererseits findet sich in ihnen eine ausgegrenzte und konzentrierte Innenseite, die einen spezifischen Tiefenraum und eine Logik der Sensation birgt.
Die erstgenannte Seite ist durch eine Funktion der Reflexion markiert. Langers Arbeiten reflektieren das traditionelle Medium der Malerei, jedoch ausgehend von einer Außenperspektive: Sind es in den Schellackbildern das Erste und das Letzte des klassischen Gemäldes, die Gipsgrundierung und der Firnis, die untersucht werden, ist es in den Betonbildern der modernistische Ausstellungsraum, die brutalistische Ästhetik des neutralisierenden „white cube“.


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