Das Pferd frisst keinen Gurkensalat.

 
VIS À VIS:
Veranstaltung im Cavallerie 26
Ein Vis-à-vis ist ein Wagen mit gegenüberliegenden Sitzen oder Sitzbänken. Diese Sitzanordnung gibt es u.a. bei Kutschen.
Der Begriff kommt aus dem Französischen und bedeutet wörtlich „von Angesicht zu Angesicht“.
Vis à vis des Kunstraum Potsdam, befindet sich die frühere Pferdeklinik von König Friedrich II.

Am Montag, dem 6. Juni 2022 wird der Kunstraum Potsdam die CAVALLERIE 26 in die aktuelle Ausstellung „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“ einbeziehen.
Von 17 – 21 Uhr auf dem HOF der CAVALLERIE 26,
Berliner Str. 26 c, 14467 Potsdam

– Präsentation des Kalenders zur Ausstellung
– Video-Präsentation von Erik Schmidt: Hunting Grounds (2006)
– DJ
– Grillen und Bar

Hierzu laden wir Sie herzlich ein.

Außerdem: Der Kunstraum hat auch Pfingstmontag von 13 bis 18 Uhr geöffnet.

Ab sofort ist der Kalender zu „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“ erhältlich. Wöchentlich wechselnde Motive mit den 50 künstlerischen Positionen der Ausstellung.


Pferde in der zeitgenössischen Kunst

Eröffnung: Samstag, 09. April 2022, 17 Uhr
Ausstellungsdauer: 10. April – 12. Juni 2022

Kuratiert von Mike Gessner und Sophia Pietryga



Veranstaltung zur aktuellen Ausstellung im Kunstraum Potsdam „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“.
Das Pferd hört keinen Gurkensalat: Pferde in der Musik.

Es begann mit den Portraitfotografien auf Covern von Jazzplatten und wurde spätestens mit Andy Warhols berühmten „Bananenmotiv“ auf dem Debütalbum von „The Velvet Underground & Nico“ sichtbar: künstlerische, interdisziplinäre und persönliche Beziehungen zwischen Popkultur und Bildender Kunst.

Am 12. Mai um 19 Uhr können im Rahmen des Abends „Das Pferd hört keinen Gurkensalat“ an verschiedenen Plattencovern mit Pferdemotiven Spuren der Ästhetik, Werbung, Identifikation oder visuellen Referenzen nachgespürt und nachgehört werden.

Ohne Anmeldung. Eintritt frei.


Konstantin Bayer
Jagoda Bednarsky
Marc Brandenburg
Benedikt Braun
Hannah Sophie Dunkelberg
Lisa Endriss
Frank Gaudlitz
Tom Gefken
Rayk Goetze
Martin Groß
Oska Gutheil
Beret Hamann
Stella Hamberg
Chris Hinze
Lou Hoyer
Paul Hutchinson
Alexander Janetzko
Marc Jung
Tom Korn
Matthias Körner
Phillip Langer
Via Lewandowsky
Michael Lüder
Jörg Mandernach
Sven Marquardt
Olga Maslo
Mikos Meininger
Florian Merkel
Harald Metzkes
Thierry Motard
Steffen Mühle
Heinrich Otto
Andrea Pichl
Stefan Pietryga
Susanne Ramolla
Ludwig Rauch
Julian Röder
Christin Rothe
Daniel Sambo-Richter
Jörg Schlinke
Erik Schmidt
Wang Shugang
Rainer Sioda
Hans Ticha
Stephan Velten
Nicholas Warburg
Patrick Weiss
Cecile Wesolowski
Gabriele Worgitzki
Ulrich Wüst

Das Pferd frisst keinen Gurkensalat.
Pferde in der zeitgenössischen Kunst

Mensch und Pferd – eine Beziehung die über die letzten Jahrhunderte, Jahrtausende nicht infrage gestellt wurde. Und so selbstverständlich, wie Pferde im alltäglichen Leben gebraucht wurden, so selbstverständlich wurden sie auch in den bildenden Künsten behandelt: Ob als kutschenziehendes Tier in der antiken Keramik, als repräsentatives Element eines Reiterstandbildes des Barocks oder Sehnsuchtsmotiv der Impressionisten; das Pferd ist immer als Begleiter des Menschen präsent. Zeitgleich mit dem Ende des Ersten Weltkrieges kann auch das Ende des Pferdes datiert werden: Durch die fortgeschrittene Industrialisierung und Technik ist das Pferd im Transportwesen, in Landwirtschaft und Militär zwecklos geworden und fällt aus der Schicksalsgemeinschaft mit dem Menschen heraus – mit dem 19. Jahrhundert ist das letzte Jahrhundert der Pferde angebrochen, wie Ulrich Raulff es beschreibt. Trotzdem hat sich das Pferd als Motiv in der bildenden Kunst festgetreten, ist neben seiner Funktionalität immer auch symbolisch oder allegorisch relevant gewesen: In den Künsten lässt sich keinesfalls ein Exodus verzeichnen, die Erfolgsgeschichte Pferd setzt sich bis in die Gegenwart fort.

Der Kunstraum Potsdam ist in einem ehemaligen Reitstall – gebaut im 19. Jahrhundert nach Entwürfen von Friedrich Schinkel – auf dem Gelände der Schiffbauergasse angesiedelt. Zum Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst umgebaut, lässt sich anhand der Raumarchitektur die ursprüngliche Bestimmung noch ablesen. An mehreren Stellen sind Wassertröge in die Wand eingelassen, durch Bögen, Fenster- und Türöffnungen lässt sich die Stallarchitektur weiterhin nachempfinden. Im Kontext der Ausstellung „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“ nimmt die Geschichte des Ortes eine elementare Funktion ein: beide Funktionen, die des ehemaligen Pferdestalls und seine sechzehnjährige Nutzung als Raum für zeitgenössische Kunst werden in der Ausstellung vereint. In den Werken der zahlreichen regionalen bis internationalen Positionen, die in den letzten Jahren im Kunstraum Potsdam ausgestellt haben, finden sich gehäuft Pferdemotive. Um das Sujet des Pferdes in der zeitgenössischen Kunst zu beleuchten, wird dieser Bestand exemplarisch gesichtet und eine Auswahl an Künstler*innen im ehemaligen Pferdestall gezeigt. Dabei wird nicht nur die neuere Geschichte des Ortes illustriert, sondern auch die historische Dimension des Geländes der Schiffbauergasse sichtbar gemacht. Potsdam als ehemalige preußische Residenzstadt, in der Pferde sowohl in militärischer als auch monarchisch-repräsentativer Form eine prägende Funktion hatten, wird in der Ausstellung indirekt beleuchtet.

Die Verortung des Pferdes in der zeitgenössischen Kunst in einer ehemaligen Stallanlage bietet die Möglichkeit, Kontinuitäten herzustellen, von der Geschichte bis in die aktuelle, internationale Kunstproduktion. Die ausgestellten Arbeiten zeigen die Entwicklung vom Nutztier hin zum Transportmittel von vielfältigeren, oszillierenden Bedeutungsmöglichkeiten: Der kunsthistorische Bezug, zum Beispiel in Form von Anleihen an historische Reiterstandbilder oder Militärdarstellungen, die mythologische Aufladung des Pferdekörpers aber auch die Bedeutung des Tieres im Sport und der High Society finden sich in den Darstellungen der zeitgenössischen Kunst wieder. Die Ausstellung „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“ zeigt Vertreter*innen von Teilbereichen der Darstellungsmöglichkeiten und zieht damit einen Bogen zwischen der Vergangenheit und Gegenwart innerhalb eines (noch immer genutzten) Pferdestalls.

Zur Ausstellung erscheint ein Pferdekalender.


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