Kunst in Front – Elon Deus Ordinator

Der Kunstraum Potsdam ist seit 2. November für den Ausstellungsbetrieb geschlossen. Als Reaktion lassen wir die Glasfront unseres Giebelraums bis Mitte Januar zur Ausstellungsfläche werden.

Elon Deus Ordinator (2020)
Digitale Collage im Leuchtkasten

And the Automatic Computer said: LET THERE BE LIGHT ! – And there was light.
Isaac Asimov, The Last Question.

Die digitale Collage Elon Deus Ordinator dreht sich um ein Pop 2.0-Porträt von Elon Musk (Tesla, SpaceX, Neuralink, OpenAI, The Boring Company, usw.), das aus dem Binärsystem 1-0 besteht, den Bits. Dieses Porträt drückt die Faszination und kollektive Leidenschaft für diesen Mann aus, dessen Ziel es ist, die Welt, die Menschheit und unseren Lebensstil zu revolutionieren. Unser Blick richtet sich wieder auf den Himmel, die Wolken und das Leben nach dem Tod.
Jetzt beobachten wir die Züge von Satelliten, die wie fremde und vertraute Körper durch den Himmel ziehen. Unsere neuen Sterne sind die Starlink Space Colony und die Erinnerung an unser Leben wird in Echtzeit in den Wolken gespeichert. Wie kann man dort keine spirituellen und religiösen Zeichen sehen? Wäre das blaue Licht von unseren Bildschirmen göttliches Licht? Elon Musks Durchbruch beim Neuralink-Projekt – Implantation von Chips in das Gehirn – bringt uns einer allmächtigen künstlichen Intelligenz näher (AI), einer Kraft, die größer ist als wir arme Sterbliche.

Elon Deus Ordinator ist eine Installation der Potsdamer Künstlerin Cécile Wesolowski und der Beginn einer Zusammenarbeit mit der normannischen Künstlerin Fleur Helluin, Fanny Georges, Semiologin und Dozentin für Kommunikation an der Sorbonne Nouvelle University, im Hinblick auf ein zukünftiges einzigartiges deutsch-französisches Ausstellungsprojekt: 415-455 nm – die Wellenlänge des von unseren Bildschirmen imitierten blauen Lichts. In diesem Projekt erforschen sie die spektralen und mystischen Dimensionen des Universums durch blaues Licht. Es ist eine Gelegenheit, zwei plastische Praktikerinnen und zwei Theoretiker_innen zusammenzubringen, die eine Faszination teilen, die sowohl ironisch als auch aufrichtig für die übernatürlichen und spirituellen Erscheinungen ist, die mit der Verbreitung von Bildschirmen und der Digitalisierung des Alltags verbunden sind.

Cécile Wesolowski *1982 in Croix (Frankreich) studierte unter anderem an der Kunsthochschule der Region Les hauts de France (ERSEP) und der Universität Venedig bei Giorgio Agamben. Sie nahm an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland teil und lebt und arbeitet in Potsdam. www.cecilewesolowski.com

Fleur Helluin *1983 in Deauville (Frankreich) studierte unter anderem an der école supérieure d’arts & médias (ESAM) in Caen bei Gilian Gelzer und in Salzburg bei Norbert Bisky. www.fleurhelluin.com

Die für November/Dezember 2020 geplante Ausstellung Welcome aboard the apocalyptic rider von Lou Hoyer verschieben wir auf Mai 2021.

Wir danken dem MWFK für die freundliche Unterstützung.


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