Alex Lebus & Susanne Ramolla

Paare & Passanten

Ausstellungsdauer: 21.04. – 21.05.17
Vernissage: 20.04.17, 19.00 Uhr

Einführung: Lothar Krone


Alex Lebus

Ebenen, Kontraste und Schichten, Widersprüche und Scheinwahrheiten, das Schein und Sein – die Vielschichtigkeit des Subjekts und des Objekts sind thematische rote Fäden in der Arbeit von Alex Lebus. Bereits vorgeprägte Assoziationsketten und Erwartungen des Betrachters werden für das Spiel mit Symbolen und Begriffen genutzt und verwertet. Spiegel sind das perfekte Medium als Träger der Idee, da sie aus beschichtetem Glas bestehen. Glas steht für Transparenz und Spiegel für Reflexion bzw. Spiegelung. Nach der Bearbeitung wird das Davor und das Dahinter sichtbar und die Arbeit selbst scheint am wenigstens greifbar. Durch Spiegel kann die Raumwahrnehmung verzerrt und verändert werden, Betrachtetes zerschnitten und Sehgewohnheiten irritiert. Die Umgebung und der Betrachter werden in die Arbeit mit eingebunden, durch jede Bewegung im Raum ändert sich das Objekt und für jeden ist etwas anderes sichtbar.

Auf den ersten und schnellen Blick sieht man glatte, glänzende Oberflächen und eine kühle Ästhetik. Erst auf den zweiten Blick eröffnet sich die Auseinandersetzung der Künstlerin mit ihrer Wahrnehmung der Welt, die in poetischer Konsumkritik und entblößender Wahrheitsliebe mündet.

Es sind die Gegensätze, die mich interessieren und die in allem schlummern. Ich will sie sichtbar machen.

www.alexlebus.com


Susanne Ramolla

Rätselhaft stoßen helle und dunkle Farbfläche aneinander, saugen sich gegenseitig auf oder grenzen sich in harten Konturlinien voneinander ab. Schon der erste flüchtige Blick auf die geheimnisvollen Farbakkorde der 1967 in Cottbus geborenen Susanne Ramolla offenbart ihren überragenden Sinn für ein perfekt komponiertes Kolorit. Hätte die Künstlerin nur diesen Gesang der Farben im Sinn, wäre es Grund genug, sich in diesen Stimmungen zu verlieren. Verharrt das Auge des Betrachters aber über den ersten Augenblick hinaus und taucht in diese gemalten Rätselhaftigkeiten ein, wird er Augenzeuge einer wundersamen Beseelung. Dann wachsen aus den scheinbar abstrakten Farbflächen und Konturlinien Körper, Gesichter und Geschichten, die allesamt an Gedichte oder sogar an Lieder erinnern. Es ist wie der ferne Klang eines Gesangs, der bald darauf immer deutlicher zu vernehmen ist. Plötzlich ist er ganz nah und die letzten Unklarheiten werden zur Gewissheit. – Aus „Was die Seele sieht“ Lothar Krone

www.susanneramolla.de


◄ vorherige Ausstellungnächste Ausstellung ►
zum Archiv 2017