Ausstellungsdauer
12. Januar – 16. Februar 2025
Öffnungszeiten
Mittwoch bis Sonntag, 13 bis 18 Uhr
Die Gruppe YUNG FERN lässt immersive Erlebnisräume entstehen, in denen Porosität und Transformation ertastet, gehört und gesehen werden können. Die Ausstellung TRANSPORÖS lädt zu einer Achterbahnfahrt ein: Besuchende werden dazu ermutigt, eine Verflüssigung mitzumachen, körperlich Teil des Abenteuers zu werden, welches die Künstlerinnen erlebten als sie ihre Membranen permeabel machten, um sich zu verbinden. Die Welt bleibt nicht fest, sondern wird liquide. Eine Assoziation zu ihrer Erfahrung des Mutter-Seins. Ihre Verbundenheit nicht nur mit dem eigenen Kind, sondern mit der Welt wird spürbar.
Aus den Wänden wachsende Objekte, pumpende Flüssigkeiten und flüsternde Geschichten im Erdgeschoss des Kunstraums erinnern an das Innere eines Körpers. Die darüber liegende Etage erreicht man über eine Treppe, deren Wendung in einem unendlichen Strudel fortgesetzt wird. Diesem Sog lässt sich nur durch eine benutzbare Rutsche in den Giebelraum entkommen. Ein Geburtskanal? Die Besuchenden bleiben im Inneren. Auch die sonst offenen Scheiben sind bemalt, nur die Umrisse und Schatten einer Frau mit ihren zeternden Sirenen ermöglichen einen Blick nach draußen. Eine Berührungsanlage gibt den Ausweg frei: unzählige Gips-Embryonen, nicht endende Konfektionsmenschen. Ein Tunnel mit glatten Oberflächen verflüssigt sich zu Wasser. Kompakte Masse, dessen Endlosigkeit durch Dunkelheit entsteht. Ein undurchdringbarer Zusammenstoß mit
dem Ungreifbaren!
TRANSPORÖS zeigt das Materialisieren von flüchtigen digitalen Phänomenen. Es löst Unbehagen aus und lässt die Menschen schrumpfen. Eine Erfahrung, die sonst einem großen Berg oder der Macht der Fluten gleicht. Hier, dem Mensch-Gemachten gegenüber, entsteht die Erkenntnis des Endes des menschlichen Verbrauchens der « Natur ». YUNG FERN verstehen ihre Kunst als einen Beitrag zur innergesellschaftlichen Berührung und des Austausches zwischen den Menschen, als Ort der Versammlung, eine analoge Zusammenkunft gegen den Verlust von Gemeinschaft und gegen Ultraindividualismus. Eine Einladung der Rückeroberung der Verbindung mit der Welt.
YUNG FERN setzt sich aus vier deutsch-französischen Künstlerinnen zusammen: Jenny Alten, Lou Hoyer, Susanne Ramolla und Cécile Wesolowski.
Vom 17.1. bis zum 26.1.2025 findet im Rahmen der Ausstellung die Deutsch-Französische Woche
statt.
Die Ausstellung ist Teil des Festivals Made In Potsdam 2025.
Veranstaltungsprogramm Deutsch-Französische Woche
Début Deutsch-Französische Woche
Freitag, 17.1.2025, 19 Uhr
mit Führung durch die Ausstellung auf Deutsch und Französisch
Talkrunde
Sonntag, 19.1.2025, 18:30 Uhr
zu der Frage „Wie gelingt internationale Zusammenarbeit?“ mit Mike Geßner (Künstlerischer Leiter Kunstraum Potsdam), der Künstlerinnengruppe YUNG FERN, Maëva Grapain (Künstlerin, LeWonder), Sarah Zalfen (Referatsleiterin MwfK Archive, Bildende Kunst, Literatur, Soziokultur) und Ulrike Kremeier (Direktorin des Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst)
Aktzeichnen savoir-vivre: Posen von Fragonard bis Picasso
Mittwoch, 22.1.2025, 19 – 21 Uhr
Aktzeichnen in der Ausstellung TRANSPORORS mit artifact e.V. geleitet von Daniel Fitzenreiter (SPSGKoordinator Epico Partnerschaft mit EPV Château de Versailles)
Workshop
Sonntag, 26.1.2025, ab 13 Uhr
13 – 15 Uhr, Workshop mit den Künstlerinnen für Kinder von 6 bis 12 Jahre und ihren Eltern/ Familien im Foyer des Kunstraums auf Deutsch und Französisch mit Arbeitsresten der Installationen
15 Uhr, Galette des Rois: gemeinsame Suche nach versteckten Figuren in der Ausstellung mit anschließender Krönung des Finderkindes
16 – 18 Uhr, Apéro
Festival Made In Potsdam 2025 KOSMOKÖRPER (6+)
Elisabete Finger (Sao Paulo/ Berlin)
Samstag, 18.1.2025, 17:30 – 18:20 Uhr Sonntag, 19.1.2025, 11:00 – 11:40 Uhr
KOSMOKÖRPER ist eine kosmisch-anatomische Reise durch das Innere des menschlichen Körpers. Es ist ein Tanz der Organe, Systeme und physiologischen Prozesse wie Atmung, Verdauung, Ausscheidung, Erkrankung, Heilung, Träumen, Alterung und Sterben. Eine delirierende Choreografie von innen nach außen, die uns dazu einlädt, Organe mit Landschaften verschmelzen zu sehen, Flüssigkeiten, die wie Flüsse fließen, Synapsen, die wie ein Gewitter aufblitzen. Was wäre, wenn wir Pflanzen, Tiere und schwarze Löcher in uns finden würden? Was, wenn wir dort auch auf Müll, Plastik und Abfälle stoßen? KOSMOKÖRRPER schlägt vor, die Verbindungen zwischen Innen und Außen, Teil und Ganzem, Körper und Kosmos neu zu überdenken und nach einer Erfahrung von Ökologie zu suchen, die in uns stattfindet.