Harf Zimmermann & Menno Aden

Harf Zimmermann – Brandwand
Menno Aden – Komposition

Ausstellungsdauer: 04.03.2017 – 09.04.2017
Vernissage: 03.03.2017


Harf Zimmermann: „BRAND WAND 1988–2014“

„Brandwände sind eigentlich nicht dafür gedacht, gesehen zu werden. Der Fotograf Harf Zimmermann hat sie trotzdem über 15 Jahre lang fotografiert. Seine Bilder zeigen Verfall und Verwitterung ebenso wie ihre Wiederaneignung durch Werbung und Kunst. (…) Sie entfalten in Harf Zimmermanns Bildern einen beinahe unglaublichen ästhetischen Eigenwert, wirken oft wie abstrakte Malereien. Mal erinnert eine Schuhwerbung auf schlammgrauen Untergrund an eine konstruktivistische Zeichnung oder Collage von El Lissitzky, mal stoßen verschiedenfarbige Ziegelflächen so aufeinander als handele sich um eine Farbflächenmalerei von Mark Rothko, oder die Rankenstruktur eines Efeubewuchses wird im Auge des Betrachters zu einem Drip Painting von Jackson Pollock. Dass Harf Zimmermann diese Brandwände fotografisch zu bergen vermag, wird zu einem grandiosen Erinnerungsprojekt, denn diese Flächen werden weniger werden.“ Deutschlandradio / Eberhard Schade


Menno Aden: „Compositions“

Die Arbeiten der Serie „Compositions“ wirken auf den ersten Blick wie konstruktivistische Kompositionen von leicht gegeneinander verschobenen geometrischen Formen. Was zunächst anmutet wie abstrakte Zeichnungen oder Collagen, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als ein fotografierter Turnhallenboden. Die Ausschnitte zeigten Deckel von kreisrunden Bodeneinlassungen mit den darüber geklebten Spielfeldmarkierungen. Durch das Herauslösen dieses Details aus dem Gesamtzusammenhang des Spielfeldes entsteht eine neue Erzählung mit einem neuen Regelsystem, bei der der versetzte Deckel zur visuell-poetischen Stolperfalle wird.


oben / Projektraum:
Thierry Motard
04.03.2017 – 09.04.2017

Kein Augenblick für die Ewigkeit. Es sind die Augenblicke von intimen Begegnungen zwischen Menschen aus der Vergangenheit, die im Medium des Fotos, der Super-Acht-Milimeter Films oder des Dias festgehalten wurden, die Thierry Motard zu seinen Fotoarbeiten inspirieren.
Augenblicke der Vergangenheit, denen er intuitiv auf Flohmärkten oder Trödelläden begegnet ist, werden von ihm durch Anschnitte und Belichtungen neu bearbeitet und interpretiert. Die Neuinterpretation vergangener Augenblicke und intimer Begegnungen zwischen Menschen aus der zeitlichen Distanz ist jedoch nicht die vordergründige Intention seiner Fotoarbeiten, sondern durch seinem Eingriff wird der Ewigkeitsanspruch der Originale in Frage gestellt und zur Reflexion über den sozialhistorischen Entstehungskontext der Werke angeregt. Da die Fotoarbeiten nach ihrer Bearbeitung wieder dem Flohmarkt zur Verfügung gestellt werden, gibt Thierry Motard auch der zukünftigen Generation die Gelegenheit zu weiteren Interpretationen und versteht sich selbst lediglich als Medium der Transformation im universellen Kreislauf der Zeit.


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